September, 2017

Defender en Corse

Das kleines Eiland, auf dem die Siesta heilig ist, die Nase verführt wird und die Offroadwege legendär sind.

Karthager, Römer, Vandalen, Sarazenen und zahlreiche andere Völker haben hier ihre Spuren hinterlassen, bevor Korsika 1768 von den Genuesern an Frankreich verkauft wurde. Ein Jahr später erblickte der berühmteste Sohn der Insel das Licht der Welt: Napoleon.

Korsika, die Insel seiner Jugend, könnte er mit verbundenen Augen am Duft erkennen, behauptete Napoleon, als er auf St. Helena verbannt war. Aus eigenem Erleben kann ich dies bestätigen. Schon weit draußen auf dem Meer kann man den typischen Geruch Korsikas an Deck der Fähre wahrnehmen. Denn mehr als ein Viertel der Insel ist vom Buschwald, der Macchia überwachsen. Einem oft undurchdringlichen Dickicht aus Gräsern, Bäumen und Farnen, aus Ginster, Zistrosen, Baumheide, Wacholder, Rosmarin, Lavendel und Myrte. Und um unter der mediterranen Sonne eine Austrocknung zu vermeiden, sondern viele dieser Pflanzen ätherische Öle ab, die sich in einer Duftexplosion entladen, um sich dann zum ausgeprägten Macchia-Aroma zu vereinen.

Korisika hat viele wunderschöne Strände, Wälder voller schöner, schöner Wildschweine, tiefe Schluchten und schöne Offroadwege. Für Offroadneulinge genau der richtige Einstieg: von moderat bis anspruchvoll.

Paradiesische Sandstrände, wie man sie sonst nur in der Karibik findet, ziehen Urlauber an. Alt-Hippies, Aussteiger und Esotheriker nehmen seit Jahren den mühevollen Weg zum Campground U Paradisu in der Nähe vom Plage De Saleccia in kauf. In der Saison rappelvoll, zu wenig Sanitäreinrichtungen und alle Fäkalien und Abwässer werden in der Lagune vor dem Strand entsorgt. Es stinkt wie sau - nix wie weg!
Ob die Love-Peace-and-Happiness-People wissen, das hier mal die Landungsscenen vom D-Day gedreht wurden?

Abgeschiedene Bergdörfer, jahrhundertealte Walder, schneebedeckte Gipfel, aber auch charaktervolle Städte, hervorragende Restaurants und entspanntes Strandleben – alles extrem komprimiert. Unterwegs auf den Offroadpisten bleibt man unter sich und man findet immer schöne Plätze zum stehen. Man sollte aber den Stolz der Korsen nicht unterschätzen und sollte vorher fragen. Es heißt ja, dass die Korsen sehr emotional sind. Wir haben aber vorwiegend sehr freundliche, hilfsbereite und nette Menschen getroffen. Sie waren auch recht entspannt und hatten kein Problem mit der Wahl unserer Stellplätze.